Am 7.6.1983, bei herrlichstem Wetter, sollte es wieder sein,
die kleine Fahrradtour der Damen vom Gesangverein.
Der Abend war schön, die Luft so lau und gar nicht kalt,
die einzige die sich dem Sopran anschloss, war Gisela aus dem Alt.
Dabei rief sie um 18:30 Uhr noch an und wollte sagen ab,
“Ich bin so kaputt und ausgelaugt, ich bin so richtig schlapp.”
“Ich glaub ich hör nicht recht, aber flott rein in deine Sportlerkluft,
wie kann man sich nur so hängen lassen, du brauchst frische Luft.”
Gegen 19:00 Uhr sind wir bei der Sparkasse alle zusammen gekommen,
sogar Gisela war da,
sie schien vom Telefonat noch sichtlich mitgenommen.
Schließlich kommt Mia noch mit ihrem Mini angebraust,
vor ner halben Stunde ist die noch im Marktkauf herumgesaust.
Bevor es endlich losgeht, hat Ulla noch eine kleine Bitte:
“Ich bin auf dem Rad nicht so sicher, nehmt mich in eure Mitte.”
Gute Laune hatten alle mitgebracht, das ist doch klar,
erst mussten wir nach Kloster Oesede fahren zur Monika.
Im Dorf winkte Frau Meinert, im weißen Kittel sehr adrett,
“Monika wohnt dort an der Ecke”, erklärte sie uns allen nett.
Die lud uns ein und wir nahmen Platz auf ihrer schönen Dachterrasse,
eine wunderbare Unterbrechung, hier war es einfach klasse.
Der Rudi der kaute noch auf die Schnelle ein Butterbrot,
so ein Schwarm Frauen um sich, ich glaube, er kam etwas in Not:
“Ein Glück, ich gehe gleich zum Kegeln”, erklärte er munter.
“Halt! Aber erst machst du uns noch den Sattel runter.”
Nun ging es los nach Bissendorf, in Richtung Zittertal,
zwischendurch wurde dann aufgetankt so manches Mal.
Christa B. hatte gesorgt bei der Wärme für das nötige Nass,
eigen waren wir da nicht, wir tranken sogar aus dem Marmeladenglas.
Leicht beschwingt ging es dann weiter,
es überschlagen sich nur so die Worte,
so fuhren wir hindurch durch so manch schön geschmückt Ehrenpforte.
Unser Ausflugsziel, die “Kleine Ranch”, war schon ganz nah,
fragend sahen wir uns an: “Ist J. R. wohl auch schon da?”
Schnell die Fahrräder abstellen, wir wurden schon erwartet,
und rauf auf die Tennen,
jetzt gab’s hier Leben, es wurde laut, sie waren da, die lustigen Hennen.
Die Rast tat allen gut, wir waren ein bisschen k.o.
und Monika war schon ganz heiß auf das Plumpsklo.
Karola sieht müde aus, und ihre Knie sind richtig weich,
das macht uns Sorgen, “liebste Karola warum bist du so bleich?”
Ach du Schreck, jetzt fiel uns auch ein, dass heute ja Fußball war,
oh wie schade, es war nicht zu erwarten eine flotte Burschenschar.
Dann sprach Gisela H. den Hausherren an: “Ich soll schön grüßen”,
der fragt: “Von wem denn?” “Ja, natürlich von Josef, meinem Süßen.”
Wir wurden bewirtet und glücklich darüber,
dass unser Rad uns hierher hat gelenkt,
es gab einen erfrischenden Eisbecher,
für ganze 2,00 DM, der war fast geschenkt.
Zum Schluss machten wir noch einen Gang in den Garten,
wir waren ganz entzückt
und ehe wir es uns versahen,
hatte Maria schon einen Ableger gepflückt.
Nun aber auf die Räder und wieder treten in die Kette,
nur ich konnte nicht weiter… “Wenn ich nur meinen Schlüssel hätte.
Oh, wo ist Josefine?” Die ist schon gefahren,
wenn ich sie nur noch könnt erhaschen,
stolz trägt sie nämlich meinen Schlüssel am Busen in ihrer Taschen.
Endlich sehe ich sie, eilig kommt sie zurück,
jetzt kann ich auch fahren, Gott sei Dank, welch ein Glück.
Auf ging’s übern Bauernhof, es klang Musik an unser Ohr,
“Wollen wir nicht hingehen, wir könnten doch singen hier im Chor?”
Leider konnten sich die Damen nicht entscheiden:
“Sollen wir weiter fahren, oder noch ein wenig bleiben?”
Aber die Musiker winkten uns heute nicht, sie machten sich keine Mühe,
die einzigen die nach uns brüllten, das waren auf der Wiese die Kühe.
Unterwegs meinte Wilma: “Hat es mich schon in diese Gegend hier verschlagen, dann fahr ich schnell zum Elternhaus
und >guten Abend< sagen.”
Weiter über Berg und Tal so man der Heimat entgegen fuhr,
wir sahen den Sonnenuntergang und die wunderschöne Natur.
Die Freude und Dankbarkeit stand uns in den Gesichtern geschrieben,
alle sind froh, sogar Gisela, dass wir nicht zu Hause geblieben.
Eigentlich wollten wir ja bis zum Kloster,
aber für Einige wurde die Zeit dann knapp,
so fährt Monika in der Abendsonne allein, bei der Hohen Linde ab.
Ich glaube alle waren einig, den Abend haben wir genossen,
und die nächste Tour lässt nicht lange auf sich warten,
das haben wir beschlossen.
So wie alles im Leben geht mal zu Ende, jeder fährt in seine Richtung,
eine frohe Erinnerung, an diese Fahrt, soll euch sein,
diese kleine Dichtung.
Eure Christa